The Big Bang Theory II
Und es wurde noch eine lange Nacht.
Meine - sehr hilfreiche und charmante - Dispatcherin beim Autoverleih bestand darauf, den Wagen noch in der Nacht auszutauschen. Allerdings käme der Abschleppwagen nicht in die Tiefgarage (kein Wunder) und ich sollte den Mietwagen doch herausfahren und zu einem Treffpunkt in der Dizengoff bringen. Ich zeigte allerdings nicht die geringste Bereitschaft, mit dem Wagen auch nur noch zwei Meter zu fahren (Um ihn dann wo abzustellen?). Das übernahm dann schwungvoll und mit viel Selbstverständnis der Fahrer des Abschleppwagens - unter großem Hallo der Passanten und mit dem stetigen Verlust vermutlich nicht unwesentlicher Autobestandteile.
Aber bis es soweit war, mussten wir uns erstmal zusammenfinden (ein Segen, dass wir diese Telefonkarte für Christinas Handy besorgt haben, das allerdings akkumäßig auf Null stand. Aber auch hier Glück: Ich hatte eine tragbare Ersatzbatterie dabei).
Gegen 24 Uhr rief die Dispatcherin wieder an und teilte mir mit, dass der Fahrer vor (!) dem Parkhaus warten wird - in ca. zehn Minuten. Ich hatte da so meine Zweifel (angesichts der vielen Zugänge). Und so kam es auch. Niemand war da. Und wir mussten uns wieder zusammen telefonieren. Live wurde ich per Telefon zum Treffpunkt in der Dizengoff 99 geleitet. Im Grunde schräg gegenüber unserem Hotel. Natürlich mussten der Fahrer (der nur Hebräisch konnte - ich muss das wirklich noch lernen!) und ich wieder zu Fuß zurück zum Parkhaus. Er nahm den Schaden locker und signalisierte "Fahrtauglichkeit". Ich leitete ihn dann per Handzeichen zurück zu seinem Truck (seine Handy-Navigation funktionierte nicht) und da ging dann alles sehr schnell. Abladen - Aufladen - und wir hatten einen neuen Wagen (Ein Glück, das wir "Jossi" nicht nochmal aufgetankt haben). Die Dispatcherin meldete sich nochmal und fragte nach, ob alles okay sei.
Und Ironie: natürlich musste ich den Wagen wieder im Dizengoff Parkhaus parken.
Aber gegen halb zwei war ich dann im Bett.
Beim Unfall war ich sehr dankbar für die klasse Unterstüzung eines Israelis, der die Formalien kurzerhand geklärt hat und mir die (für mich unleserlichen) Daten des anderen aufgeschrieben hat. Polizei kommt nämlich wegen solcher Unfälle hier nicht. Das klärt man untereinander und dann mit den Versicherungen. Er machte mich auch darauf aufmerksam, dass der andere ein Stoppschild überfahren hätte und ich gestanden hätte. Welche Rolle das allerdings hier spielt? Wie gesagt: Die Selbstbeteiligung ist vermutlich weg. Aber wie hier alle Beteiligten sagten (außer "Gabriel" der fast nur auf russisch mit seiner Frau sprach und auch kein Englisch konnte), wichtig sei, dass niemandem was passiert ist.
Ich muss mal sehen, ob ich die Adresse von dem israelischen Herrn raus bekomme (seine Telefonnummer habe ich), um mich zu bedanken.
Was ne ägtschen! Wie auch immer: alle Beteiligten sind wohlauf 😊
AntwortenLöschenIst es Kishon-Humor zu schreiben: Think positive - das mit dem Unfall ist ein Stück reales Leben und Ihr seit dabei gewesen 👍 Braucht man aber kein zweites Mal. Da lobe ich mir doch die hutzelige Garage im Melody, da gibt es wenigstens keinen Verkehr 🍀 Und was wird wohl der Rennfahrer Uhlig dazu meinen?